Mach mal Pause, oder so
Es gibt Tage, da empfinde ich diese Welt als laut. Lauter als sonst. Hektischer, voller. Einfach super anstrengend. Und alles in mir ruft nach Stille, Leere, Ruhe, Rückzug. Dann brauch ich Pause von diesem Weltengetümmel, einfach weil mir wirklich alles zu viel ist.
Dann zieh ich den Telefonstecker, stelle das Handy auf lautlos, der Laptop bleibt zu und ich verkrümel mich auf die Couch oder noch besser ins Bett und wenn ich nicht schlafe, ja dann „netflixe“ ich. Oder schau Lieblings-DVDs. Und gerade frage ich mich: Ist das dann noch Pause machen? Und wenn ich das so angehe, brauche ich dann wirklich PAUSE oder ist es eher eine Form der Ablenkung von mir selbst? Und warum ist das denn in aller Munde so schlecht?
Pause zu wollen oder zu ja sogar zu brauchen ist ein identifiziertes persönliches Bedürfnis und damit erstmal grundsätzlich eine gute Sache. Es bedeutet, Du kennst Dich selbst gut und hörst Deiner inneren Stimme zu. Du nimmst wahr, was ist.
Aber haben wir verlernt Pause zu machen?
Oder hat sich die Definition „Pause“ per se verändert?
Ich frage mich auch, warum Pause machen so schlecht akzentuiert wird und wie es dazu kommt, dass wir die Pause voll stopfen mit Dingen und Tätigkeiten, die jetzt und sofort aber dringend ein Pausegefühl generieren sollen.
Was ist denn eigentlich das Ziel der angestrebten Pause?
Ich hab mal gegoogelt und herausgefunden, dass Pausen grundsätzlich als Freizeitgestaltung zu verstehen sind. Dabei wird die zeitliche Lage der Pause genauso berücksichtigt wie die Ortsgestaltung.
Im Angestelltenleben betrifft das z. B. die Form von festen oder flexiblen Pausenzeiten oder auch die Pausenräume, Raucherzonen, Außenbereiche, etc.
Ich möchte das mal ausweiten auf „Arbeitsleben“ im allgemeinen und einmal festhalten: Auch wenn Du zu Hause arbeitest oder es Dein Job ist, die Familie als Frau und Mutter in all ihren Belangen zu versorgen ist das Arbeit! Du hast ein Arbeitsleben! Und deshalb sind Pausen auch und besonders für DICH wichtig, denn gerade die Frauen, die das Familienleben am Laufen halten, werden von der Gesellschaft und der Politik einfach mal eben in die „selbstverständlich“-Ecke geschoben und schon schwindet auch das eigene Gefühl für diese wichtige erbrachte Leistung ausruhen zu dürfen und es betritt das Gefühl Pausen erst „verdienen“ zu müssen durch „richtige Arbeit“ die Bühne.
Ich will es mal deutlich sagen:
Du leistest immer einen wichtigen Teil für diese Gesellschaft von der kleinsten Zelle der Alleinerziehenden-Familie bis ins Angestelltenverhältnis mit einer 6-köpfigen Familie oder auch allein, ob Teilzeit oder Vollzeit und auch als Entrepeneur, als Mommy-arbeitet-von zu Hause-Selbstständige. Du musst nicht noch eine Extrameile gehen um Dir Pausen zu verdienen! Das hast Du bereits! Deshalb setzt Dein Körper, Dein Geist und Deine Seele ja das Zeichen, dass es Zeit ist aufzutanken, Pause zu machen.
Signale wie Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Reizbarkeit, Traurigkeit bis hin zu körperlichen Beschwerden, wenn alles andere bereits übersehen wurde sind Dein oft überhörter Startschuss, sich um Dich zu kümmern und zu pausieren. Und je nach dem wie lange Du schon weg gehört und weg gesehen hast, können auch mehrere und längere Pausen angebracht sein, um Dich wieder auf die Beine zu stellen.
Die Frage „wie oft“ und „wie lang“ stellen sich damit gar nicht. Pausen in Qualität und Quantität sind so individuell, wie jeder Mensch auf dieser Welt.
Deshalb ist auch nicht wichtig ob irgendwer sagt „Baden hat nichts mit Selfcare zu tun“ oder „netflixen ist doch keine Pause…“. Wenn es DIR in diesem Moment gut tut, dann ist es eine richtige Pause für Dich. Pause ist auch Ablenkung vom Alltag. Pause heißt das Geschwirre im Kopf ausschalten.
Ich selbst bin nicht nur einmal so am Ende gewesen, dass ich nicht einmal mehr darüber nachdenken konnte, was für mich nun gerade Pause ausmachen könnte. Für diesen Zweck habe ich mir mittlerweile einen „Erste-Hilfe-Koffer“ kreiert, der immer auf dem neuesten Stand gehalten wird.
Ich habe darüber schon einmal HIER geschrieben.
Im Grunde genommen hat sogar die Werbung erkannt, wie wichtig Pausen sind. Erinnerst Du Dich an die Fernseh-Werbung: „Have a break-Have a kitkat“ und dieses Durchatmen als die Werbefigur in die Süssigkeit beißt? Ich will hier keine Werbung für das Produkt machen, aber für die PAUSE. Pause heißt durchatmen. Und dann neu booten.
Fazit
Pausen sind wichtig.
Pausen sind bereits „verdient“-immer“.
Für eine Pause muss keine Extrameile gegangen werden-niemals.
Spür mal hinein in das Gefühl, bereits alles getan zu haben und jetzt einfach PAUSE zu machen.
Wie fühlt sich das an?
Und was könnte PAUSE gerade jetzt für Dich heißen?
Ich freu mich auf Deinen Kommentar dazu.
Wir lesen uns!
Good Vibrations.
Ich mach jetzt Pause.
SAM
Schreibe einen Kommentar