Zeigt her Eure Füßchen-äh Schreibtisch…
Alexandra Bohlmann schreibt in der Einladung zur ihrer Blogparade:
Der Schreibtisch ist der Ort, an dem deine Kreativität zum Leben erweckt wird. Er spiegelt nicht nur deine Arbeitsweise, sondern auch deine Persönlichkeit als kreative Chaotin wider. In meiner Blogparade möchte ich dich einladen, einen Einblick in deine kreativen Arbeitsbereiche zu gewähren, also trau dich und zeige deinen Schreibtisch.
alexandra bohlmann
OOOOOHmannnn. Mein Schreibtisch spiegelt mich? Wie peinlich. Oder erhellend? Kann ich daraus Schlüsse ziehen und daraus Veränderungen vornehmen, die irgendwie hilfreich sind?
Es geht ja damit los, dass ich nicht nur einen Schreibtisch habe. Es sind zwei. Eigentlich sogar drei, wenn ich den Esszimmertisch mitzähle, der zu 75% eben auch Schreibtisch sein muss. Einfach, weil ich nicht so viel Platz in der Dachwohnung habe. Oder vier, wenn ich meinen Zeichentisch im Spitzboden dazu rechne. Ich bin gerade überrascht: Denn irgendwie spiegelt genau diese Situation mein Leben. Ich bin immer zerrissen. Es ist die Situation mit der Radnabe, die Anne Morrow Lindbergh in „Muscheln in meiner Hand“ beschreibt. Selten ist die Zeit da, mich auf EINE Sache zu konzentrieren, geschweige denn eine Sache zu Ende zu bringen. Die eigene Gesundheit und die Care-Arbeit in der Familie machen das unmöglich.
Jeder dieser Schreibtische steht für etwas anderes, hat seine eigene Aufgaben. Es gibt eben den Zeichentisch, den Schreibtisch im Wohnzimmer mit dem Laptop. Der Schreibtisch im Schlafzimmer, ist auch Toilettentisch (sagt man das heut noch so?, Also, da schminke ich mich auch, weil dafür im Bad kein Platz ist.) hier schreibe ich in mein Tagebuch, ziehe Karten, klebe meine Vision-Bücher (ich hab keinen Platz für ein Visionboard), hier entstehen analog meine Bücher und die Recherche dazu, am Esszimmertisch werden offizielle Dinge erledigt und unter dem Spitzboden ist, wie gesagt, der Zeichentisch.
Was sie alle eint: Nie ohne richtig große Teetasse! Nie ohne Lieblingsstift!
Meine Schreibtische sind alle ihrem Zweck und dem vorhandenen Platz nach bestückt. Im schlimmsten Fall: Laptop, Teetasse, Klebezettel, Stift-mehr Platz ist halt nicht.
Mein Zeichentisch ist ein alter Schreibtisch und ein kleiner alter Küchentisch über Eck gestellt. Verschiedene Stifte und Pinsel sind in alten Eiskisten beherbergt. Ebenso sind alle anderen Materialien, Farben, Papiere, Utensilien in alten Kartons, Boxen, oder Kallaxregalen von Kleinanzeigen.de verstaut. Leider nur verstaut. Ich hätte das alles gern insgesamt mehr geordnet und besser zugänglich, aber da sind sie wieder meine bekannten Probleme: Zeit, Kraft, Platz.
Das einzige, was ich wirklich mit Bestimmtheit sagen kann: Wenn auch auf jedem meiner Schreibtische immer kreatives Chaos herrscht-freie Flächen drumherum sind wichtig für mich. Sie geben mir eine innere Ordnung und Struktur. Aber auch das gelingt mir eher selten.
Ich muss halt oft viel Kompromisse eingehen und ja das nervt mich manchmal tierisch. Andererseits ist es auch immer eine Gelegenheit mir selbst näher zu kommen und Geduld mit mir zu haben.
Damit bin ich bei meiner Eingangsfrage und die Antwort ist: Ja, mein Schreibtisch, meine Schreibtische spiegeln mein Leben tatsächlich in einer gewissen Art und Weise.
Das ist weder gut noch schlecht, sondern einfach sichtbar gemachtes Leben. Wenn ich daraus etwas mitnehme dann die Tatsache, dass manche Dinge sind wie sie sind und das Leben immer ein Auf und Ab ist. Ich bin nicht bibelfest, aber irgendwo steht sinngemäß (und ich hab das nicht gelesen sondern aus dem Film „Footloose„): Es gibt für alles eine Zeit. Eine Zeit zum Singen und Tanzen und auch eine Zeit für Tränen. Es gibt für alles einen richtigen Moment.
Wenn ich also an meinem herausfordernden chaotischen Leben verzweifel und auf meine Schreibtische schaue darf ich mir aussuchen, welchen Lebensbereich ich nun angehe und verändere, denn auf drei Stühlen, an drei Schreibtischen gleichzeitig sitzen kann ich nicht. Ich kann mich immer nur um EINE Sache kümmern und dann anders als weiter oben angenommen, möglicherweise auch verbessern oder sogar beenden. So gesehen, kann ich aufhören mit mir und meiner Schreibtisch-Situation zu hadern. Es ist offensichtlich gerade genau SO richtig für mich und darf einfach mitfließen.
Wie sieht denn Dein Schreibtisch aus?
Wir lesen uns.
Good Vibrations.
SAM
PS. Links sind möglicherweise Affiliate-Links. Ein Einkauf darüber bringt mir ein paar Cent, für Dich ändert sich dadurch nichts. Vielen Dank.
2 Comments
Alexandra
Liebe Simone,
deine Beschreibung für deine/n Schreibtisch/e ist die erste, mit der ich mich total verbunden fühlen kann. Auch mir geht es ab und zu so, dass ich bei dem Anblick meines Spiegels (also dem Schreibtisch) peinlich berührt bin. Aber es ist dann genauso wie du es auch schon erwähnt hast er zeigt im Aussen was im inneren gerade los ist. Und dann heißt es erstmal annehmen und anschließend schauen, was getan werden kann. Vielen dank, dass du bei meiner Blogparade mitgemacht hast.
Herzliche Grüße
Alexandra
Simone Melzer
Liebe Alexandra,
Deine Antwort ist leider Opfer meines Website-Crash geworden. Aber, ganz nach dem Motto einer lieben Bekannten: Fokus on the good!, sie ist noch da! Deshalb heute: Vielen Dank für Deine Zeilen, gerade weil Du so eine Ordnungsqueen bist. Es ist noch immer schwierig für mich anzunehmen, was getan werden KANN. Ich WILL immer so viel, sofort und alles auf einmal.
Herzlichste Grüße aus dem Chaos,
SAM