Das geht ganz schön tief rein…

Selbstportrait der inneren Werte

„Alter Falter!“, entfuhr es mir beim Anblick des Themas der Blogparade von Rosi aka Gedankenteiler.

Aber-Recht hat sie.

Selbstportraits reduzieren uns meist auf Äußerlichkeiten. Der Mensch dahinter und was ihn oder sie ausmacht, wird damit äußerst selten getroffen.

Dieser Beitrag und Rosis Blockparade soll das ändern und es stellt sich für mich heraus, dass das gar nicht so einfach ist.

Ich habe unzählige Coachings, Masterclasses, Seminare besucht und ja auch das „Wer bist Du?“ war immer ein Thema, zu dem ich Freunde und Familie dann befragt habe. Aber auch DAS ist letztendlich nicht immer was und wen ich selbst in mir sehe oder zeige.

Rosi hat ein paar Stichpunkte zum leichteren Einstieg ins Thema gegeben und gleich die erste Frage lässt mich stocken und ich werd wieder zum (kleinen) Mädchen.

Was macht mich/mein Business besonders?

Da ist sie wieder. Die Sehnsucht für irgendjemanden etwas besonderes zu sein. Ein Durst aus Kindertagen nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und Liebe? Alte Glaubenssätze wie „mach dich mal nicht so wichtig“ ploppen auf. Aber auch Worte und Taten von Freundinnen und meinen Kindern, die mir genau diese Anerkennung und Liebe schenken.

Hab ich also mein Ziel erreicht, meinen Durst gestillt-bin ich „besonders“? Und wenn ja, was ist der Maßstab dafür? Kann ich „besonders“ sein ohne mich zu vergleichen?

Ich denke nicht. Ich glaube, „besonders“ heißt anders als jemand anderes. Und um das zu erforschen, kommt man um einen Vergleich nicht herum. So ist vergleichen, was meist als ungesund erfahren wird, doch nicht immer so fatal. Schon höre ich wieder „spiel dich mal nicht so auf“ aus meiner Kindheit. Glaubenssätze sind echt hartnäckig und doch will ich mich dem Thema stellen und mache eine weitere Tür auf, um „besonders“ zu „anders“ erweitern zu können.

Trotzdem fang ich außen an. Ich habe lange Haare. Sehr lange Haare. Sie reichen bis fast in die Kniekehlen und ich find es großartig! Wenn ich immer diese Friseur-Reals auf Insta sehe und Haare dort von hüftlang auf kinnlang gekürzt und gefeiert werden, frag ich mich immer „warum?“. Ich habe noch kaum einen Friseur getroffen, der lange Haare lang gelassen und trotzdem eine Friseur geschnitten und kreiert hat.

Ich mag meine Haare. An mir sind sie ein Sinnbild meiner Weiblichkeit, ja Schönheit (KREISCH-hab ich DAS jetzt echt gesagt?!). Sie geben mir meine eigene Magie, auch wenn ich sie oft zusammenbinde oder hochstecke. Weiblichkeit, Stärke, Kraft, Magie.

Das bringt mich nun nach innen.

Ich lebe ein magisches Leben, wenn man so will. Wenngleich noch nicht so, wie ich das eigentlich gern möchte. Ich kann böten (also ganz klassisch Besprechen, z. B. Warzen oder Gürtelrosen). Ich braue nach altem überlieferten Familienwissen Tinkturen, Tees usw (nur für den Eigengebrauch!) und richte mein Leben soweit es mir möglich ist, nach dem Mond aus. Auch wenn die Wissenschaft es oft lächerlich macht, ich BIN mondfühlig. Schon immer. Und habe das auch weitervererbt. Ich kann Kartenlegen und Kontakt zur Anderswelt her stellen und vieles ähnliches mehr. Bin ich deshalb „besonders“. Hmm. Für mich trifft hier „anders“ eher zu, denn es gibt Menschen, die ähnliches tun. Sind das Talente? Für mich nicht. Es sind angeborene Fähigkeiten, die in meiner Familie weiter gegeben werden.

Mir wird ein künstlerisches Auge als Talent nachgesagt, aber liegt nicht auch das in der Wahrnehmung des einzelnen, der sich möglicherweise vergleicht und genau DAS nicht bei sich sieht?

Jeder der mich kennt bescheinigt mir, ein großes Wissen und Heilkraft, unglaubliche Empathie, immer einen Rat zu haben, Geduld, Liebe und Großzügigkeit. Das schmeichelt mir sehr, aber ist es besonders? Oder ist es nicht besonders, weil ich durchs Leben fliege und davon ausgehe, dass jeder so ist? Übersehe ich da etwas? Sehe ich etwas in der Welt, was tatsächlich SO nicht da ist, was ich aber unbedingt sehen will? Male ich mir grad ein rosarotes und himmelblaues Wolkenkuckuksheim?

Selbstverständlich habe ich Leidenschaften! Ich habe eine Passion für Vorratshaltung, einkochen, einwecken aus Dingen die einfach da sind, die ich geschenkt bekomme. Ob von lieben Menschen oder direkt von Mutter Natur.

DIY im besten Sinne, handarbeiten, handwerkeln, ist sowas von mein Ding! Deshalb kommen aus meinem Mund auch (viel zu) oft die Worte: „Da kann man noch was draus machen“ und von meiner Familie häufig ein geschmunzeltes „hey-ist das Kunst oder kann das weg?“

Kunst in all ihren Facetten war schon als Schülerin eine meiner Leidenschaften, aber wer den klassischen Kunstunterricht durchlaufen und diese Leidenschaft nicht erstickt hat, ist wirklich schon bemerkenswert. Auch bei wurde einiges verschüttet, was ich mir, über Jahre mühsam, zurück erobert habe.

Eine andere Leidenschaft gilt Büchern. Worte. Geschrieben, gemalt, wie auch immer. Ich kann mir ein Leben ohne wirklich so gar nicht vorstellen und es ist mir unbegreiflich, dass der Anteil an Analphabetismus auch in Deutschland so unglaublich hoch ist! Lesen und schreiben können öffnet einem ganz andere Welten. Und um noch mal auf meine Magie zurück zu kommen. Worte haben Kraft, haben Magie, Worte wirken! Immer! Und übrigens in beide Richtungen! Positiv wie negativ. Also wähle Deine Worte weise-besonders, wenn Du über Dich selbst sprichst!

Rosi fragt noch nach Eigenarten und Gewohnheiten.

Ich trinke nie ZUM Essen. Immer erst danach. Und ich frühstücke grundsätzlich warm. Besonders empfinde ich das eher nicht so…

Auch über meine Werte und Überzeugungen soll an dieser Stelle gesprochen werden. HUIIIIIII. Dünnes Eis. Ich bin die sprichwörtliche Frau Wort, aber ich werde mich um Kürze bemühen *grins*.

Ich habe die tiefe Überzeugung, dass Frauen Frauen unterstützen SOLLTEN. Madeleine Albright soll einmal gesagt haben:

Es gibt einen ganz besonderen Platz in der Hölle für Frauen, die nicht solidarisch mit anderen Frauen sind.

Kalender der Zitate von starken Frauen

Und auch wenn ich das als sehr drastisch formuliert empfinde, gebe ich ihr im Kern Recht.

In meiner Überzeugung müssen Frauen lernen, das Stutenbissigkeit noch niemandem geholfen hat und wir als Frauen über die Jahrhunderte bereits genug ertragen und erdulden mussten, als das wir nicht endlich anfangen sollten zu begreifen, was alles möglich ist, wenn wir uns nur gegenseitig unterstützen.

Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama soll festgestellt haben, dass die Welt von Frauen gerettet werden würde.

Nun, das wird sicher nix, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen.

Versteh mich richtig: Ich muss nicht alles feiern, was und weil es von einer Frau stammt. ABER ich muss diese Frau auch nicht diskreditieren. Wir können alle unterschiedliche Auffassungen vertreten, aber müssen einander deshalb nicht fertig machen. ABER WENN mir etwas bei einer Frau gefällt, dann sag ich es auch und sei es auch „nur“ über ein Herzchen, ein Like, einen Kommentar in den sozialen Medien oder auch indem ich ihren Beitrag teile, ihre Kunstpostkarte kaufe, etc.

Warum? Weil gerade Frauen Wertschätzung, Respekt und Anerkennung für ihr SEIN und das Meistern ihrer täglichen Herausforderungen nötig haben. Weil es noch immer zu viele Frauen gibt, die mit ihrer Not nicht gesehen werden-egal wie diese auch geartet sein mag.

Noch einmal: Es geht nicht darum zu sagen „alle Männer sind sch….“ Es gibt bestimmt super Exemplare, ich hatte da bisher eben einfach nur kein Händchen dafür. Es geht um Liebe, Sichtbarkeit, Unterstützung für Frauen und darauf bin ich auch mit all meinem Wirken ausgerichtet. Wenn wir das schaffen, weben wir ein kraftvolles Netz, was jede von uns jederzeit auffängt und ja, vielleicht retten wir so die Welt-oder auch nicht. Auf jeden Fall kann auf diese Weise jede Frau ihre kleine Welt vor der eigenen Haustür und die der Nachbarin ein kleines wenig besser machen. Und so stärken wir uns gegenseitig.

Jeder Mensch braucht Liebe und Anerkennung, das gibt Kraft und Zuversicht!

Let´s spread Love!

Gerade für und mit Frauen!

So. Damit möchte ich diesen Blogeintrag schließen. Das waren diesmal doch einige sehr private und persönliche Einblicke und ich hoffe, Du konntest mich und das wofür stehe und Ideen entwickele durch mein Selbstportrait der inneren Werte etwas mehr, etwas tiefer erspüren.

Wir lesen uns.

Good Vibrations.

SAM

3 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert