Warum? Darum!
SAMs´Samstags-Story
Ich kann wirklich nicht mehr zählen, wie viele Postings ich gelesen habe, wie viele Kurse besucht, wie viele Bücher gelesen, Übungen gemacht, Themen-Massagen und Akkupressurpunkte gedrückt, wie oft ich affimiert habe und doch wieder verzweifelt gescheitert bin.
Manifestieren soll ich mir mein Glück. Also so selbst.
„Und das Universum kommt schon auf Dich zu, wenn Du es richtig machst und dazu musst Du Dein WARUM kennen!“ Und wirklich, ich bin davon überzeugt gewesen dass ich die Antwort, das DARUM kenne. Ich habe die Punkte sogar auf ein Blatt Papier geschrieben, angemarkert und an die Wand an meinem Schreibtisch gepinnt, damit ich mein -vermeintliches- Ziel, mein Warum, auch wirklich immer im Auge habe.
Dieser Zettel hängt da bereits ein Jahr.
Nicht, dass ich erst seit einem Jahr weiß, was ich erreichen will. Mitnichten. Ich hatte nur vor einem Jahr das Gefühl, ich müsste es aufschreiben und aufhängen, quasi als ein Erinner-mich, wie bei Harry Potter.
Ich hätte heut morgen sehr früh aufstehen müssen. Um 4:15h. Allerdings bin ich bereits seit 3:25 wach und auch noch zu spät im Bett gewesen. Trotzdem- ich bin glockenwach.
Jetzt könnte man über den Cortisolspiegel und die Wechseljahre philosophieren und ich gebe zu, ich hab es versucht, bin aber zu dem Schluss gekommen: Nee. Irgendwas ist anders. Ich tapste ins Bad. Zähneputzen, Waschbeckengymnastik, waschen (ich bin ein Abend-Duscher) und pflegen. Ganz bewusst. Ich habe mir eine sau teure Gesichtspflege gegönnt, die ich Anfang des Jahres als Probe hatte und die bei meiner Haut regelrechte Begeisterungsstürme hinterlassen hatte. Im Rahmen des Adventskalenders, den ich von meinen Söhnen bekommen habe (ich werde an anderer Stelle davon berichten) kam ich zu dem Entschluss, dass ich nicht erst „alt“ werden muss, was immer das auch heißt, um mir zu gönnen, gut für mich zu sorgen.
Da stand ich also am Waschbecken wie ein Waschbär auf Drogen und pflegte mich bewusst, einschließlich Gua Sha Gesichtsmassage. Um 4 Uhr war ich angezogen und setzte mich mit dem ersten halben Liter Tee und meinem Tagebuch an meinen Schreibtisch, der auch mein Schminktisch ist-das wird gleich noch wichtig, und zog meine Tageskarte. Der Mond. Über meinem Kopf erschienen lauter Fragezeichen. Was soll das denn jetzt? Verwirrung, Kreativität, Intuition, Wildheit und Selbstreflexion, um Glaubenssätze abzulegen. Äh-puh-nö. Keine Ahnung…. Und pötzlich fiel mein Blick auf oben beschriebenen Warum/Darum Zettel. Ich dachte „man schaut der abgeranzt aus“, riss ihn ab, um einen neuen zu schreiben. Ich griff zum Blatt Papier, stellte fest „nö-zu labberig“, wählte eine weiße (weiss=Neuanfang) Pappe (Stärke, Kraft, unbeugsam aber doch flexibel wie ein Baum) und während ich bloss die Überschrift „Nicht vergessen: DARUM“ schrieb, entdeckte ich den Kern.

Meinen Kern. Die Essenz. Es ging nicht um die träume-groß-Wünsche wie z. B. einen zweiten Wohnsitz an der Nordsee oder Rücklagen oder finanzielle Unabhängigkeit. Mit einem Mal verstand ich, was es heißt „Du musst Dein WARUM FÜHLEN.“
Meine Punkte waren nur vorgeschobene Dinge, die zwar gewünscht aber ohne Gefühl und damit ohne Leben sind. Plötzlich konnte ich jedem Wunsch ein Gefühl zu ordnen und hinter diesen sieben Spiegelstrichen mit Wünschen steckte etwas ganz anderes: Bedürfnisse. Sie hatten quasi nur einen Tarnanzug an. Ich schrieb also wie aus dem Nichts hinter jeden Aufzählungspunkt das Gefühl, dass damit erreicht ist. Erstaunlich ist, dass diese Gefühle und Bedürfnisse in Summe zusammengefasst hinter jedem Spiegelstrich die gleichen sind: Freiheit, Sicherheit, Freude, Kreativität, Anerkennung, Geborgenheit.
DAS ist es, was hinter meinen Wünschen und Zielen es geht. Es geht um die Befriedigung dieser Gefühle. Das ist sichtbar gemachter, gefühlter Mangel.
Ich lebe einen Mangel an Freiheit, Mangel an Sicherheit, Mangel an Freude, Mangel an Kreativität, Mangel an Anerkennung, Mangel an Geborgenheit.
Meine vorgeschobenen Wünsche sind nur Mittel zum Zweck.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz!
Nun ist wichtig zu wissen, dass in meiner Wohnung fast jede Ecke eine Mehrfachnutzung hat. Im Schlafzimmer steht mein Ecktisch. Hier kann ich schreiben, bloggen, journaln und trage hier auch mein Makeup auf.

Vom Erkenntnisblitz getroffen schaue ich also nach oben, blicke dadurch in den Spiegel und sehe mich mit Drogerie-Brille, zu wenig Schlaf aber völlig entspannt, zufrieden lächeln. Ich lächel mich an und stelle fest: Ich liebe mich! Ich mag, was ich sehe!
Plötzlich macht diese Ermahnung beim Manifestieren „Du mußt es fühlen“ endlich Sinn für mich!
Ich kann Dir nicht sagen, ob das der Knotenlöser für alles und jede ist, aber es ist einen Versuch wert. Der Wunsch, den Du manifestiert sehen willst, ist nur ein Platzhalter. Wie möchtest Du Dich durch seine Erfüllung fühlen? Was fehlt Dich eigentlich in Deinem Leben?
Nun passte auch meine Tageskarte „Der Mond“ dazu. Schattenseiten anschauen. Reflektieren. Glaubenssätze anschauen.
Es machte alles auf einmal einfach Sinn.
Mein Fazit daraus: Ich werde alles was ich tue, meine machen zu müssen und auch umsetzen will auf das Auflösen meiner erkannten Mangelzustände hin prüfen
- Macht es mir Freude?
- Gibt es mir ein Gefühl der Sicherheit?
- Fühle ich mich dadurch befreit oder insgesamt feier?
- Schenkt es mir Geborgenheit?
- Fühle ich mich dadurch anerkannt in meinem Sein und Tun?
Der letzte Punkt wird wohl für mich der herausfordernste sein, aber macht nichts. Auch das ist ein Hinweis. Ich werde daran wachsen. So wie ich heute in aller Frühe und Stille durch meinen persönlichen Blitzeinschlag gewachsen bin.
Und vielleicht hilft Dir mein Erlebnis, selbst einen Schritt nach vorn machen zu können.
Wir lesen uns.
Good Vibrations.
SAM