Unkraut

keine Samstags-Story

Ich bin seit Mitte März bei der #kunstdesfrühlingsanfanags von arthouse.rocks dabei. Einfach, weil ich solche Challenges mag, um nicht den Kontakt zu meiner Kreativität zu verlieren, wenn das Leben Wellen schlägt.

Dabei gibt arthouse.rocks täglich ein Stichwort vor, zu dem sich jeder der mag, künstlerisch/kreativ austoben kann ohne Druck und nur aus Spaß an der Freude mit jeder Art der Umsetzung, die einem dazu gerade einfällt.

Ich habe schon gezeichnet, aquarelliert, fotografiert und heute verbinde ich letzteres mit schreiben, den meine Schreibe lag aus gesundheitlichen und familiären Gründen in den letzten Wochen sowas von brach…

Das Thema heute lautet Unkraut

Tja. Für mich gibt es ja gar kein Unkraut. Unkraut ist ein ungeliebtes Kraut und sowas hab ich nicht. Ich mag alle Kräuter und vor allem mag ich es, daraus oder auch damit etwas zu zaubern.

Ich brauchte nicht mal suchen. Direkt vor meiner Haustür sprießt die Natur und auch Kräuter. Entschieden habe ich mich für Löwenzahn, Giersch und die purpurrote Taubnessel.

Löwenzahn, und ich meine nicht die wunderbare und erfolgreiche Kindersendung, ist ja so vielseitig!

Der Löwenzahn gilt als eine wirksame Naturarznei zur Entgiftung von Leber und Gallenblase, aber auch Niere. Die Frühjahrswurzeln der Heilpflanze enthalten die meisten Bitterstoffe, im Spätsommer steigt der Gehalt an Inulin. Im September ist im Löwenzahn am meisten Taraxin enthalten. Das ist wichtig, da gesunder Löwenzahntee, Löwenzahnsirup oder Löwenzahnsaft aus den Wurzeln oder Blättern der Heilpflanze hergestellt werden.Aber auch seine wunderbar strahlend gelben Blüten lassen sich lecker zu Sirup verarbeiten.

Löwenzahnsirup

Für Löwenzahnsirup benötigst Du drei Handvoll Löwenzahnblüten (Achtung: Ist eine klebrige und färbende Sache, trage sicherheitshalber Handschuhe!), den Saft und die Schale einer Bio-Zitrone, ein Kilogramm Zucker und einen Liter Wasser. Zupfe für den Sirup nur die gelben Blüten ab. Wasche und trockne die Zitrone, reib die Schale ab und press den Saft aus. Gib alle Zutaten einschließlich des Zuckers und des Wassers in einen Kochtopf und rühr die Mischung so lange bei niedriger Temperatur, bis der Löwenzahnsirup die gewünschte Konsistenz hat. Filter die Mischung und gib ihn in Schraubgläser. Löwenzahnsirup eignet sich hervorragend zur Verfeinerung von Desserts, Müslis und Tees.

Auch lecker ist ein

Löwenzahnsalat

Dafür benötigst Du

1 Knoblauchzehe
Salz
6–7 EL Olivenöl
2 EL Zitronensaft
2 EL Apfelessig
1 TL Honig
1 TL scharfer Senf
Pfeffer aus der Mühle
2 Scheiben Ciabatta/Weißbrot
250 g Löwenzahnblätter

Aus den flüssigen Zutaten ein Dressing zusammen rühren (ich mach das gern in einem so gut wie leeren Marmeladenglas, das gibt noch mal eine besondere Note). Aus den Weißbrotscheiben Croutons rösten, Knobi und Löwenzahnblätter klein schneiden und alles miteinander mischen.

Für nicht Veganer machen sich knusprige Schinkenwürfel auch sehr gut darin.

Lust auf ein wenig Magie?

Wünsch Dir was und puste die Samen von einem Löwenzahnkopf!

Giersch

Der Gärtnerschreck. Mein Vater kämpft jedes Jahr erneut gegen dieses sich sehr reichhaltig und freudig verbreitende Kraut in seinem Garten. Und tatsächlich könnte er ihn auch einfach aufessen. Er weigert sich. Ich allerdings nicht. Man kann ihn ganz wunderbar zu Pesto verarbeiten, aber auch eine Limonade ist lecker:

Versuche:

1 Liter Apfelsaft

1/2 Liter Mineralwasser (ich nehme stilles, weil ich keinen Sprudel mag)
1 Zitrone gewaschen und in Scheiben geschnitten
10 Stiele Giersch
2 Stiele Zitronenmelisse (die hab ich auch schon gegen das entsprechende ätherische Öl ersetzt, aber dosiere hier bitte nach der Zahnstocher-Methode!)

Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Mit Zitrone und dem Apfelsaft in ein ausreichend großes Gefäß geben und einige Stunden oder über Nacht stehen lassen. Danach die Kräuter entfernen und mit dem Mineralwasser aufgießen. Gekühlt genießen.
Giersch enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen. Er wirkt gegen Rheuma, Gicht und Arthritis, außerdem krampflösend, entgiftend und blutreinigend, regt den Stoffwechsel.

Bereits in früheren Zeiten wurde dem Giersch Magie nachgesagt. Seine Blätter, getrocknet als Amulett um den Hals getragen soll der Abwehr von Schadenszauber dienen und Kraft und Stärke verleihen.

Die purpurrote Taubnessel

Ob Menstrurationsbeschwerden, fettige Kopfhaut oder auch als Gesichtswasser, diese Pflanze ist universell einsetzbar. Aber auch für einen Frühlingssalat ist sie geeignet.

Du brauchst:

1 Handvoll Taubnesseln (junge Triebe, Blätter und Blüten)
1 Handvoll weitere Wildkräuter nach Geschmack. Ich mag Gänseblümchen, junge Löwenzahnblätter, Scharbockskraut, Knoblauchrauke oder Vogelmiere (Giersch)
optional 1 Handvoll grünen Salat wie Rucola, Mangold oder auch junger Spinat

Für das Salatdressing benötigst du:

3 EL Pflanzenöl
1-2 EL Apfelessig oder Kräuteressig
1 TL flüssiges Süßungsmittel wie Honig (wenn Du ein fast leeres Marmeladenglas zum verschütteln verwendest, brauchst Du nicht extra süßen und gibst dem ganzen noch einen letzten Kick-wie oben schon einmal beschrieben)
optional 2 EL Salatkräuter, es gehen auch gefriergetrocknete (PUR nicht die Fertigmischungen mit Salz!)
Salz, Pfeffer und Knoblauch nach Geschmack

Die (Un-) Kräuter grob zerkleinern, mit dem Dressing übergießen und durchmischen. Fertig.

Das schöne am (Un-) Kräuter verwenden ist, dass es immer auch ein Genuß fürs Auge ist!

Aber auch die purpurrote Taubnessel trägt Magie in sich, die Du Dir zu eigen machen kannst. Sie ist mit Fröhlichkeit verbunden und wächst fast überall, selbst wenn der Boden von schlechter Qualität ist, was ein gewisses Maß an Entschlossenheit und Zähigkeit zeigt, die vielleicht selbst einmal brauchen kannst.

Verwende die getrockneten Blätter und Blüten also in einer Weihrauchmischung , um Deine Stimmung zu heben solltest Du Dich kraftlos fühlen und Erdung, Stärke und Willenskraft brauchen. Bitte die Pflanzengeister, Dich zu stützen und vergiss nicht, Dich auch dafür zu bedanken, dass sie Dir die Widerstandskraft gegen Hindernisse schenken und Deinem Zuhause, Arbeit oder Beziehungen Stabilität.

Ich könnte noch ewig darüber schreiben! Für mich gibt es kein UNkraut! Für mich sind das alles Geschenke von Mutter Erde, die uns unterstützen sollen, unseren Weg durchs Leben zu gehen.

Noch ein Hinweis und eine Bitte zum Schluss:

Stell Dir vor, jeder stürzt jetzt los und sammeln wild los. Dann gibt es bald nichts mehr zu sammeln.

Nimm nur soviel an Dich, wie Du auch verwerten kannst UND GANZ WICHTIG nur das Kraut, was Du eindeutig identifizieren kannst! Es gibt tolle Bücher darüber aber heute auch schöne Apps fürs Handy die Dir dabei helfen!

Und zu Deiner und meiner Sicherheit: Alles was ich geschrieben habe entspringt meiner Familie und Erfahrung. Nichts davon solltest Du mal eben einfach so zu Dir nehmen ohne Rücksprache mit Arzt oder Apotheker. Ich übernehme hier keinerlei Haftung!

Wir lesen uns.

Good Vibrations

SAM