Ich leide, JA LEIDE, seit meiner Jugend unter schwerster Migräne. In meinem Fall tatsächlich auch erblich bedingt. Und damit eines mal ganz klar ist: Migräne zu haben ist nicht Kopfschmerzen.
Das ist so ein Spruch, der mich regelmäßig auf die Palme bringt „ach ja, Kopfweh. Nimm mal ne Aspirin oder nen Kaffee mit Zitrone…“ BOOOAAAH!
Ich werde nicht müde dagegen zu reden, aufzuklären. Ich habe selbst lange in einer neurologische Praxis gearbeitet mit einem ganz wunderbaren und engagierten Chef. Ich habe wirklich an der Quelle gesessen und ALLES ausprobiert, was der Markt so her gab. Mein Chef höchst persönlich hat mich in der Praxis und bei mir zu Hause an die Infusion gehängt, doch blieb der Erfolg aus, genauso wie bei Triptanen, Nasensprays und was man so noch alles erfunden hat. Ich bin sogar umgefallen und hab im Krankenhaus auf der Intensivstation gelegen, am EEG und was man sonst noch so haben kann. Gebracht hat es nix außer der Diagnosebestätigung.
Leider ist die Akzeptanz von Migräne als schwere neurologische Erkrankung mit schlimmen möglichen Folgeschäden und Folgeerkrankungen in der Gesellschaft überhaupt nicht präsent und auch nicht anerkannt.
Ich weiß nicht mehr wieviele Bücher ich zu diesem Thema schon gelesen habe, aber jetzt kam mir eines in die Finger, das ich ganz heiß weiterempfehle und zwar jedem Betroffenen genauso wie denjenigen die einen Partner/in oder Freund/in haben, dem die Migräne das Leben schwer macht.
Ich hab Migräne – und was ist Deine Superkraft?
von
Bianca Leppert
ist das Beste, was zu diesem Thema momentan auf dem Markt ist!
Der Autorin, die selbst betroffen ist, gelingt es wunderbar Mut zu machen, gibt Hinweise zu neuen Forschungsergebnissen und führt Interviews mit Experten, räumt mit Vorurteilen auf ohne Versprechungen zu machen und liefert auch Ideen, was man noch probieren kann und das auf äußerst unterhaltsame Weise ohne die schwere der Erkrankung zu bagatellisieren. Ganz im Gegenteil.
Ein wirklich hilfreiches und tröstliches Buch. Und eines was es zum immer wieder hervor holen in mein Bücherregal geschafft hat. Am liebsten hätt ich immer ein Exemplar bei mir, um Dummschwätzern und Besserwissern mit diesem Geschenk auf die Sprünge zu helfen. Allerdings-wer es nicht liest ob geschenkt oder gekauft, der wird auch keinen neuen Blickwinkel bekommen. Daher ist es besonders für Betroffene und deren Angehörige wichtig genau DIESES Buch zu kennen!
Was tust DU gegen Migräne?
Oder wie hilfst Du einem Betroffenen aus Deinem Umfeld?
Ich hoffe sehr, dass Du Verständnis aufbringen kannst, auch wenn z. B. der Kinobesuch der lange geplant und überfällig ist plötzlich abgesagt wird. Glaub mir: Es IST ein medizinischer Ausnahmezustand den man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht und wenn man als Migränepatient weiß, dass der Gegenüber Verständnis hat, macht das schon vieles leichter.
Good Vibrations
SAM
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