
Ein Satz, der mich trägt – Worte, die Mut machen
Sylvia Tornau fragt in Ihrer Blogparade nach einem Satz, der mich trägt.
Falls Du mit dem Begriff der „Blogparade“ nichts anfangen kannst, schau Dir bitte diesen Beitrag von mir an.
Ich habe das etwas bebrütet.
Es ist so, dass ich mir nahestehende Personen begleiten und beerdigen mußte, seit ich 14 Jahre alt gewesen bin. Und jeder dieser Menschen hat mir etwas gegeben, dass mich bis heute begleitet. Eine Einsicht, eine Gewohnheit, die Art und Weise mit einer Situation umzugehen, den Blick auf etwas, etc.
Ein Satz der mich seid Jahren durch wirklich harte Zeiten trägt, stammt von meiner Mutter. (Sie lebt Gott sei Dank noch):

Richte Dir Dein Leben so ein, dass Du wirklich gut allein zurecht kommst. Wenn Dir jemand von sich aus helfen will, dann freu Dich drüber, aber erwarte es nicht.
Dieser Satz ist unglaublich wichtig für mich, denn er bringt mich auch in Momenten der Selbstzweifel immer wieder zu mir, in meine Kraft und schenkt mir selbst einen großen Vorschuss an Selbstvertrauen. Gefühlt ist er die Garantie, dass ich die Herausforderung rocken werde, auch allein.
Das wiederum ist für mich so wichtig, weil das zu meinen heiligen Werten gehört:
Selbstbestimmung, Freiheit und Unabhängigkeit für mich und jede andere Frau in allen Lebenslagen und Lebensfragen.
Ich entstamme einer Linie unglaublich starker Frauen.
Um bei meiner Mutter zu bleiben: Sie hat 1960 als einzige Frau der örtlichen Fahrschule den Führerschein gemacht. Das war eine Zeit, in der man als Frau gefühlt für wirklich ALLES die schriftliche Erlaubnis des Ehemannes brauchte. Außerdem hatte sie bereits mit 14 Jahren ein eigenes Konto. Auch das ein Novum der Zeit und das eigene Konto und den eigenen Verdienst hat sie bis heute beibehalten.
Das hat mich sehr geprägt und ich trage ihre Worte und die Kraft meiner Linie wie ein Schutzschild, ein energetisches Kraftfeld, vor mir her.
Viele Jahre später, ich war bereits mehrfach alleinerziehende Mutter, traf ich einmal eine Entscheidung für meine Kinder, die sich als eher semigut entpuppte. Ich war verzweifelt und sehe mich noch heute heulend in ihrer Küche. Damals sagte sie:
Hör mal: Du hast nach besten Wissen und Gewissen entschieden und das beste gewollt. Ist nicht so toll gelaufen. Okay. Dann mach jetzt ne Kurskorrektur und starte neu. In dem Moment der Entscheidung hast Du geglaubt, es richtig zu machen. DAS zählt. Und dass jede Entscheidung revidiert und aus den Resten etwas Neues gebacken werden kann.
Vielleicht können diese Zeilen auch Dir irgendwann einen Schritt weiter helfen. Und wenn nicht-in diesem Zusammenhang lege ich Dir noch mein Buch ans Herz:
Auch dieses Buch hätte es ohne meine Freundschaft zu Lieselott und Renate, zwei Frauen die vom Alter her meine Oma und Mutter hätten sein können, nie gegeben. Die Lebensordnungen geben Halt und Rat, praktisch und pragmatisch ohne ChiChi. Einfach aufschlagen und weiter gehen können. Überall wo es Bücher gibt.
Abschließend möchte ich mich bei Sylvia für diese Blogparaden-Idee bedanken. Gerade heute tat es gut, mir noch einmal die Kraft und Stärke bewusst zu machen, die Worte für mich haben.
Hast Du auch einen Satz, ein paar Zeilen, ein Wort, dass Dir immer wieder auf die Beine hilft?
Dann lass es mich und andere Frauen in den Kommentaren wissen!
Women support Women!
Wir lesen uns.
Good Vibrations.
SAM
