SAM hat´s gelesen: Tikwa heißt Hoffnung

Sonntagabend, 29.05.2016-23 Uhr.

Dieser Artikel erscheint am 30.6.16. Trotzdem sitz ich hier und schreibe ihn HEUTE.

Heute hat es den ganzen Tag geregnet, sogar mit Gewitter. Ich hänge durch, weil es gestern auf einer Veranstaltung spät wurde…da hab ich mir das Buch „Tikwa heißt Hoffnung“ von Ilse Campbell genommen.

Ich gebe zu: Es liegt schon so 6 Wochen. Gekauft habe ich es, weil mir Autorin und Buch im Internet auffielen, in einem Netzwerk in dem Ilse und ich agieren. Oberflächlich bekam ich mit, das Buch handele vom Leben einer Deutschen, die sich nach dem Abitur nicht wirklich für eine Karriere gleich welcher Art in Deutschland erwärmen kann und abenteuerlustig in ein Kibbuz nach Israel geht. Da ich selbst eine Klassenkameradin hatte, die in ein Kibbuz in Israel gegangen ist, reichte mir das schon als Kaufempfehlung.

Ich fing also an zu lesen…IMG-20160529-WA0003[1]

die ersten 75 Seiten ließen mich auch irgendwie in dieser erfüllten Erwartung. Hätte ich gewusst, was folgte, hätte ich das Buch vermutlich nie erworben und doch bin ich so unendlich froh es gelesen zu haben.

Der Klappentext spricht von einem bittersüßen Roman. Dieses Buch ist mehr. Vielmehr. Das verfilmte Buch „American Sniper“ ist dagegen fast romantischer Kitsch!

Ihre weibliche Protagonistin Susanne fliegt also mit jugendlichem Leichtsinn und dem Rausch von Abenteuer im Kopf nach Israel ins Kibbuz. Manches ist ihr fremd an dieser besonderen Lebensform, aber sie lebt sich schnell ein und erfährt auch die große Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt des Landes. Sie verliebt sich in Schalom, einen Kibbuznik, der für sie sein bisheriges Leben und seine Lebensgefährtin aufgibt. Im Laufe der Geschichte erfahre ich viel über sein Leben vor dem Kibbuz und warum er dort eigentlich ist.

Trotz aller Widrigkeiten, man überlege sich eine Deutsche und ein Israeli…, bauen die beiden sich ein Leben auf, heiraten, bekommen eine Tochter.

Allein bei der Geburt des Babys im Krankenhaus habe ich schon die Angst und Verzweiflung von Susanne und Schalom gespürt und mit gelitten.

Schalom wird in den Libanonkrieg berufen und verliert auf tragische Weise seine Freunde.

Ab hier ist das Buch mehr und ganz anders als ich erwartet habe. Ich spüre die Hitze des Landes, ich rieche was Schalom riecht, spüre seinen ausgedörrten Hals und habe die gleiche Vision wie er: Nur nach Hause zu Susanne und seiner Tochter…nur sie kann helfen, diese Erlebnisse, dieses Grauen los zu werden, Susanne ist seine einzige Hoffnung, Tikwa…

Auch Susanne leidet und sorgt sich und doch hegt sie Hoffnung, Tikwa, denn ihr Mann gilt „nur“ als vermißt. Als Schalom endlich nach Hause kommt steht aber etwas zwischen ihnen…und dieser Dämon verfolgt beide durch Tag und Nacht. Susanne muß zu sehen, wie ihre Ehe ihr entgleitet und beide, jeder für sich, treffen eine folgenschwere Entscheidung…

Der Autorin gelingt es Bilder einer Landschaft, eines Lebens, eines Krieges und einer Leidenschaft und Liebe in meinem Kopf entstehen zu lassen völlig ohne Reißerei, ohne Pathos, ohne schwülstig zu sein, so dass ich mehr als eine Leserin bin. Ich werde hineingezogen in dieses Buch, diese Kultur, diese Liebe und auch jetzt, 2 Stunden nach dem ich das Buch „Tikwa heißt Hoffnung“ ausgelesen habe, bin ich wie gefangen.

Ja, es war ein Buchirrtum, wenn man so will…aber der schönste und zu gleich schwerste Buchirrtum den ich je gelesen habe.

Ich wünsche mir sehr, dass sich ein mutiger Drehbuchautor oder Regisseur oder Produzent findet, um DAS zu verfilmen! So einen Stoff findet man nicht so häufig…

Ich habe sogar meinen sehr kritischen ältesten Sohn dafür begeistern können, das heißt wirklich was!

Also lege ich Euch da draußen ganz eng ans Herz

Tikwa heißt Hoffnung von Ilse Campbell  
20160623_160506-1[1]Format: Kindle Edition

Dateigröße: 700 KB

Seitenzahl der Print-Ausgabe: 249 Seiten

Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung

Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

Sprache: Deutsch

ASIN: B01EJSTWCU

(die Produktinformationen stammen von Amazon)

 

Wir lesen uns!

Denn ich bin Frau Wort 😉

Ich bin SAM

Psssssst! Schon mal vormerken: In Kürze könnt Ihr hier in Sams´Tagebuch ein Interview mit Ilse Campbell lesen!

 

 


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