Ich habe Verspätung.
Nein, nicht das was Du nun denkst.
Eigentlich schreibe ich immer die Samstags-Story und heut ist schließlich schon Sonntag.
Sonntags veröffentliche ich bei Instagram immer den „Sinnstifter-Sonntag“, ein Zitat einer Frau, eben als Sinn-Stifter, als Anregung.
Heute war es das folgende
Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.
Anna Freud
Und ja, ich hatte auch bereits meinen Teil für heute beigetragen und auch noch einige einfache Vorschläge dazu gemacht und war der Meinung: „Ich habe fertig.“
Das Universum allerdings hatte noch nicht fertig.
Seit wirklich schon langer Zeit wünsche ich mir, wieder dichter am Jahreskreis zu leben, mit den natürlichen Zyklen mitzureisen und wieder mehr und bewusster Zeit mit und in der Natur zu verbringen und habe mir gleichzeitig immer die Frage gestellt, wie ich das wohl bewerkstelligen könnte ohne mich direkt wieder zu übernehmen oder Zeit irgendwie und irgendwo weg zu nehmen und so etwas oder jemanden so zu benachteiligen, dass daraus neue Katastrophen entstehen würden.
Und dann kam heute ein Anruf von einer Freundin, die etwas Landwirtschaft hat. Auf ihrem Grund und Boden versuche ich seit 14 Tagen zwei Katzenbabys mit einer Lebendfalle zu fangen, deren Mama hier auf der Bundesstraße zu Tode gekommen ist. Die letzte Sichtung ist zwar schon eine Woche her, aber ich versuche es weiter. Durch die Arbeit der Tierhilfe weiß ich, dass wir auch schon Babys im Schnee nach drei Monaten Wartezeit gefangen haben.
Als der Anruf kam hieß es: „Du, da sitzt ein kleiner Igel drin.“
Igel hatte ich im Laufe der Jahre schon viermal aufgepäppelt. Auch einen Kuckuck, ein Wiesel und eine Wildtaube mit offenem Brustkorb, etc.
Nun muß durchaus nicht jeder Igel eingesammelt werden. Allerdings dieser schon.
Der kleine Kerl wiegt 281g. Also viel zu wenig für diese Jahreszeit. Mindestens 600g sollte er haben, um es hoffentlich durch den Winter zu schaffen.
Ein gesunder erwachsener Igel hat so 1600 g. Der Zwerg ist also untergewichtig und braucht Unterstützung.
Nun stellt sich die Frage, warum ich ihn nicht in eine Auffangstation gebracht habe.
Ich hätte drei Stunden Fahrtzeit dafür in Kauf nehmen müssen, was ich weder gesundheitlich noch persönlich einrichten kann. Außerdem habe ich bereits Igelerfahrung. Insofern ist die Entscheidung nicht schwer gewesen. Und selbstverständlich, auch wenn er einen guten Eindruck macht und einen gesunden Appetit zeigt, wird er einem Tierarzt vorgestellt.
Nun der Bogen zur Überschrift dieses Blogeintrags.
Ich wollte wieder näher an die Natur. Gerade im letzten Vierteljahr, dadurch dass meine Cousine zum Pflegefall wurde und die Dinge die alle geregelt werden mussten und auch noch einen jour fix hatten, habe ich wirklich intensiv gemerkt, wie sehr mir die Verbindung zur Natur und damit auch zu mir selbst und dem was mich ausmacht, fehlt. Und auch wenn ich das ändern wollte, wusste ich nicht wie. Tja und PENG legt Mutter Natur mir ihre Nähe vor die Füße und nun hab ich wieder einmal einen Igel in Pflege und darf täglich mehrmals die Verbindung zu mir und zur Natur spüren und ganz nebenbei ist dadurch auch eine neue Buch-Idee entstanden!
Ich bin tief dankbar für diese Möglichkeit und genieße diese sanfte Erneuerung der Verbindung sehr. Ist sie doch auch eine Auf-Tankstelle für mich und macht mich wirklich glücklich und sehr zufrieden.
Trotzdem möchte ich noch einmal ganz deutlich sagen:
Nicht jeder Igel braucht Hilfe, aber Aufmerksamkeit brauchen folgende Tiere
- verwaiste Igel-Säuglinge: geschlossene Augen und Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes
- verletzte Igel
- unterernährte Igel
- kranke Igel
- Jungigel, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen,
- Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind, das heißt bei Dauerfrost und/oder Schnee (meist tagsüber unterwegs).
Niemals einen Igel ohne Handschuhe aufnehmen! Mal davon abgesehen, dass man sich schnell täuschen kann wie pieksig die Tiere sein können und man sie dann spontan und aus Versehen fallen lässt, können sie auch beißen, Flöhe haben oder mit Parasiten befallen sein. Also bitte Handschuh an oder ein Handtuch oder T-Shirt oder so etwas benutzen, um den Igel aufzunehmen.
Wenn keine Auffangstation in der Nähe ist, kann man das nächste Tierheim um Hilfe bitten oder einen Tierarzt aufsuchen, der dann auch weiter vermittelt, allerdings solltest Du vorher die Kostenfrage klären, denn es gibt keine Verpflichtung für den Tierarzt, den Igel kostenlos zu behandeln.
Fakt ist: Du musst den Igel nicht allein pflegen. Es ist besser ihn in professionelle Hände zu geben, wenn Du mit so etwas gar keine Erfahrung, es Dir nicht zutraust oder keine Hilfe hast. Und sei Dir sicher: Allein die Tatsache, dass Du ihn aufgenommen und in Obhut gegeben hast, ist bereits ein gutes Werk!
Du siehst an meinem Beispiel, das Universum arbeitet stets FÜR Dich. Nur menscheln wir eben häufig, merken es nicht und arbeiten dann verbissen auf unserer gedacht einzig richtigen Linie weiter. So übersehen wir dann gern einmal die Zeichen, die die Weichen FÜR uns stellen könnten.
Das Universum liefert IMMER-nur nicht immer genau so, wie wir uns das vorstellen.
Bleib offen für die Möglichkeiten, die Du nicht siehst, um so Deinen Heilungsweg zu finden und zu gehen.
Wir lesen uns.
Good Vibrations.
SAM
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